Viele dieser Auseinandersetzungen haben ihren Ausdruck vor allem im Holzschnitt, Aquarell, Relief und auch der Glasmalerei gefunden. Bei den Holzschnittzyklen sind es zum Beispiel „Du bist Abraham“, „Kohelet“, „Das hohe Lieder der Liebe“, „Ich-bin-Worte-Jesu“ und „Emmaus“, im Aquarell die Zyklen „Vater Unser“ und „Kreuzweg“. Dazu kommen Arbeiten wie die neun dreidimensionalen farbigen Holzreliefs im „Christus Pavillon“, der ehemaligen EXPO 2000 Kirche im Kloster Volkenroda/Thürg.
Beim Credo, diesem großen und zentralen Gebet der Christenheit, habe ich mich ganz bewusst für die Ölmalerei entschieden. Das Thema bedurfte innerer wie äußerer Bedingungen, die eine stärkere Entgrenzung erlauben als im Holzschnitt, im Aquarell, im Relief oder in der Glasmalerei möglich. Diese Techniken kamen für mich für das Credo nicht in Betracht, weil sie viel eher ein geplantes und gezieltes Vorgehen verlangen und weniger Raum lassen für den spontanen Ausdruck. Anders in der Ölmalerei. Hier kann ich mich in großen Formaten verlieren und mich an Bildlösungen herantasten, sie verwerfen, übermalen, korrigieren. Hier ist der Weg für mich spannend, der gelenkt wird durch meine Intuition. Ich wollte, dass gerade bei diesem Thema der Prozess der inneren und äußeren Suche, das Ringen um Gestalt und Form im Bild sichtbar werden.
Der Credo-Zyklus stellt ein Novum in meinem Oeuvre dar, weil ich mich zum ersten Mal mit einem zentralen Thema der Christenheit in Öl auseinandersetze.“
Andreas Felger hat verschiedene Werkgruppen und Zyklen geschaffen, die inhaltliche Einheiten bilden. Im Sinne von Wanderausstellungen sind sie auf Anfrage aus dem Stiftungsbestand entleihbar.